
Klinker sind Ziegel, deren Poren sich beim Sintern, einem Brennen bei hohen Temperaturen, schließen. Der Effekt: Klinker sind kaum anfällig dafür, Wasser aufzunehmen. Sie sind resistent gegen Frost und auch darüber hinaus sehr widerstandsfähig. All das prädestiniert sie für wertige Fassaden.
Klinker unterliegen speziellen Normen. In Deutschland kommt hier die DIN 105-Teil 4 zum Tragen, welche Vollklinker und Keramik-Hochlochklinker bestimmt. Anders sind die Bestimmungen für Mauersteine, welche den Ziegeln zugehörig sind. In diesen Fällen kommen die übrigen Teile der DIN 105 und die DIN EN 771 zur Anwendung.
Wussten Sie, dass es spezielle Nistklinker gibt? Diese dienen dem Artenschutz und können an jede beliebige Klinkerfassade optisch angepasst werden. In Bezug auf Farbe und Struktur, Format und Verband sind sie von üblichen Klinkern kaum zu unterscheiden, doch im Gegensatz zu diesen bieten sie Zaunkönig, Bachstelze, Mauersegler, Spatz-, Fledermaus-, Schwalben- und Meisenarten wertvolle Brut- und Schlafplätze.
Wenn Sie ein Haus bauen und sich für eine Klinkerfassade entscheiden, stehen Ihnen diverse Klinker-Formate zur Verfügung. Von Norm- bis hin zu ausgewählten Sonderformaten sowie historischen Klinker-Formaten ist alles möglich. Die heute gebräuchlichsten Formate sind die folgenden: Normalformat (NF), Waaldickformat (WDF), Dünnformat (DF) und Modulformat (ModF).
Sie wollten schon immer einmal wissen, was unter Münsterländer Kohlebrand zu verstehen ist? Unter diesem Begriff firmieren klassische Klinkertöne mit dekorativen Kohlebrandwülsten bzw. Ruß- sowie Schmauchfahnen auf der Brennhaut. Hergestellt werden sie aus regional abgebauten Tonerden aus dem Münsterland sowie aus Ruhrgebietskohle.
Eine spezielle Färbung, inbesondere grünliche Nuancen, erhält Klinker durch das Brennen mit Torf. Weltweit gibt es berühmte Bauwerke dieser Art zu bestaunen. Charakteristischen Torfbrandklinker findet sich beispielsweise in der Fassade des Chilehaus und des Broschek-Haus in Hamburg.
Klinkersteine sind es in unzähligen Farben erhältlich: Von Weiß über Braun und Rot bis hin zu Anthrazit ist jede Nuance für Sie zu haben. Dazu kommen changierende Töne. Erreicht wird diese Farbvielfalt durch die Beimischung natürlicher Zugaben.
2010 sind, so das Statistische Bundesamtes, rund 550.000 Kubikmeter Vormauerziegel hergestellt worden. Und der Boom ist weiter spürbar. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für Klinker als Fassade.
Was die Mörtelfugen betrifft, so kann man ganz entspannt sein. Laut Fachleuten ist es ausreichend, sie alle 60 bis 80 Jahre zu überprüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Das spart Geld, Zeit und Ärger!
In der Regel verarbeitet man Wandverblender aus Klinker von unten nach oben. Sollten Sie jedoch sichergehen wollen, dass die oberste Reihe nicht verschnitten wird, können Sie auch umgekehrt vorgehen. Wichtig ist grundsätzlich nur, dass Sie sorgsam arbeiten und stets eine Wasserwaage verwenden. So werden Ihre Klinkerriemchen wundervoll wirken!