
Eigentlich stellt „Verblender“ einen Sammelbegriff für sämtliche Mauerziegel und Klinker dar, die zum Bauen der Außenseite des einschaligen Mauerwerks und zum Errichten der Vorsatzschale des zweischaligen Mauerwerks verwendet werden. Mittlerweile jedoch wird der Begriff als Synonym für Klinker verwendet.
Beim Buttering-Floating-Verfahren bringt man den Klebemörtel auf den vorbereiteten Untergrund und die Rückseite von z.B. Klinkerriemchen auf, ehe man die Klinker-Riemchen an die gewünschte Position klebt. Der Vorteil dieser Klinker-Klebetechnik: Es kann ein fast vollsattes Klebebett erzielt werden, denn aufgrund des beidseitigen Klebe-Auftrags bilden sich unterhalb des Belags weniger Hohlräume.
Die gängigste Klinkerfarbe stellt nach wie vor Rot dar. Einer der Gründe ist, dass die am häufigsten vorkommende Tonerde für die Klinkerproduktion nach dem Brennprozess rot ist. Daher wird roter Klinker am häufigsten produziert, was ihn in der Regel auch zum günstigsten Klinker macht.
Klinker weist etliche Vorteile gegenüber anderen Fassadenmaterialien auf. Die wichtigsten sind: Klinker wird bei extrem hohen Temperaturen gebrannt, was ihn widerstandsfähig, robust und langlebig macht. Er hält quasi ein ganzes Leben und länger. Zudem kann er als Schale für Massiv- und Fertighäuser zum Einsatz kommen. Auch ist Klinker nicht anfällig für Wind, Wetter und Witterung. Beste Wärme- und Dämmeigenschaften nicht zu vergessen.
Klinker ist in fast allen erdenklichen Farben erhältlich, wobei das Ausgangsmaterial die Farbe bestimmt. Kalzium bringt beispielsweise Gelbtöne hervor, der Eisengehalt des Tons bestimmt den Rotton. Etwas ganz Besonderes ist Münsterländer Kohlebrand, der durch Kohlepartikel rußige Nuancen aufweist.
Ob Fassadenklinker oder Pflasterklinker, das Ausgangsmaterial – tonhaltiger Lehm – ist dasselbe. Erst die weiteren untergemischten Materialien differieren, schließlich muss die Oberfläche bei Pflasterklinkern druckfester und stabiler sein, damit sie begeh- und befahrbar sind. Auch wird die Oberfläche der Pflastersteine im Herstellungsprozess oft geriffelt.
Eine zweischalige Wand setzt sich aus drei Schichten zusammen. Zunächst ist da die tragende Wand, die Hintermauer. Darauf folgt die bis zu zwanzig Zentimeter dicke Dämmschicht. Die vor Witterungseinflüssen schützende Außerfassade ist indes die Vormauerschale. Sie schützt in den Sommermonaten unter anderem vor der Hitze, im Winter speichert sie die Wärme, da sie nur langsam abkühlt.