
Haben Sie schon einmal von der Bezeichnung „Greppiner Klinker“ gehört? Oder vom synonym dazu verwendeten Begriff „Bitterfelder Klinker“? Das ist ein gelber Klinkerstein, der insbesondere in den Jahren vor 1900 verwendet wurde, um öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Universitäten, Akademien und Schulen eine repräsentativen Charakter zu verleihen.
Deutlicher Vorteil des gelben Klinkers war, dass er recht unempfindlich gegen die Ablagerung von Ruß und Staub gewesen ist. Auf diese Weise erstrahlen noch heute unter anderem der Hanauer Hauptbahnhof, die Kunstakademie Düsseldorf sowie die Universitäts- und Landesbibliothek Halle in gelbem Klinker. Zwar wurde die Produktion des speziellen Greppiner Klinkers im 20. Jahrhundert eingestellt, Klinker in Gelb aber war nach wie vor äußerst beliebt – und ist es noch heute.
Mittlerweile kann man sogar von einem regelrechten Comeback des gelben Klinkers sprechen, denn die Nachfrage steigt stetig. Und das hat viele gute Gründe. Klinker in Gelb drückt Leuchten und Strahlen aus, denn Gelb steht ebenso für Sonne und Licht wie für Heiterkeit und Optimismus. Gelber Klinker strahlt Wärme aus, lässt jedes Gebäude sagen: „Hier bist du herzlich willkommen.“ Zudem lässt Gelb, weil es hell ist, jedes Haus größer und geräumiger erscheinen, weshalb auch Architekten gern bei der Planung ihrer Fassade auf Klinker in Gelb zurückgreifen.
Und kennen Sie diesen Fassaden-Trick: Scheint die Sonne lediglich morgens auf Ihr Haus? Dann empfehlen sich gelbe – oder auch warme, rötliche Klinkersteine – für die Fassade. Denn diese simulieren Licht und Wärme.