
Jetzt, im Frühling und Sommer, schon an den Winter denken? Ja, die Phase, in der man bei genügend Tageslicht die Fassade und den Klinker unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls reinigen kann, sollte man nicht ungenutzt verstreichen lassen. Nun ist sogar in der Tat die beste Zeit des Jahres für einen grundsätzlichen Klinker-Check. Zwar ist Klinker ein robuster und witterungsbeständiger Baustoff, ideal für Fassaden, da er Wind, Regen und Kälte gut standhält. Doch auch Klinker profitiert vor den kalten Wintermonaten von einer gezielten Pflege, um optimal auf die kommenden Witterungseinflüsse vorbereitet zu sein. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Klinkerfassade richtig pflegen und winterfest machen.
Warum Klinker nicht erst im Winter pflegen?
Klinker ist zwar extrem langlebig, doch auch dieser Baustoff ist nicht völlig unempfindlich gegenüber den Folgen von Feuchtigkeit und Frost. Besonders im Herbst, wenn die Witterung feucht und die Temperaturen unbeständiger werden, ist es wichtig, die Klinkerfassade auf Schäden zu überprüfen und diese gegebenenfalls auszubessern. Eindringende Feuchtigkeit kann bei Frost gefrieren und die Struktur des Klinkers beeinträchtigen. Zudem können sich durch Moos und Algenbeläge auf den Steinen Schmutz und Feuchtigkeit festsetzen, was langfristig die Stabilität und das Erscheinungsbild beeinträchtigt.
Der erste Schritt, um Ihre Klinkerfassade winterfest zu machen, ist eine gründliche Sichtprüfung. Gehen Sie systematisch vor und achten Sie auf Risse, lose Fugen oder beschädigte Steine. Solche Mängel sollten unbedingt vor dem Winter behoben werden, da sie durch eindringende Feuchtigkeit verschärft werden können. Besonders die Fugen zwischen den Klinkersteinen sind anfällig für Abnutzung, da sie im Laufe der Jahre durch Witterungseinflüsse an Festigkeit verlieren.
Nach der Sichtprüfung sollten Sie die Fassade gründlich reinigen. Im Herbst sammeln sich oft Moos, Algen und andere Verschmutzungen auf der Fassade, die die Feuchtigkeit speichern und dadurch das Mauerwerk angreifen können. Verwenden Sie für die Reinigung entweder spezielle Klinkerreiniger oder eine Mischung aus mildem Seifenwasser und einer Bürste. Vermeiden Sie aggressive Chemikalien, da diese die Klinkeroberfläche beschädigen könnten. Hochdruckreiniger sind ebenfalls nur mit Vorsicht zu verwenden, da der hohe Wasserdruck die Fugen beschädigen kann.
Risse und Schäden ausbessern
Finden Sie während der Sichtprüfung Risse in der Klinkerfassade oder beschädigte Fugen, sollten diese rechtzeitig ausgebessert werden. Kleine Risse lassen sich mit speziellem Fugenmörtel oder Reparaturmörtel leicht selbst beheben. Dabei ist es wichtig, dass das Material genau auf die Beschaffenheit des Klinkers abgestimmt ist, damit es sich bei Temperaturschwankungen nicht unterschiedlich ausdehnt oder zusammenzieht. Bei größeren Schäden oder lockeren Steinen empfiehlt es sich, einen Fachmann hinzuzuziehen. Besonders das Neuverfugen von Klinkermauern erfordert handwerkliches Geschick und sollte sorgfältig durchgeführt werden.
Neben der eigentlichen Klinkerfassade sollten Sie auch die Regenrinnen und Wasserabflüsse auf Ihrem Grundstück kontrollieren. Verstopfte Regenrinnen können dazu führen, dass Wasser unkontrolliert über die Fassade läuft und diese durchnässt. Besonders im Herbst sammeln sich oft Blätter und Schmutz in den Rinnen, die zu Verstopfungen führen können. Reinigen Sie die Rinnen regelmäßig und achten Sie darauf, dass das Wasser ordnungsgemäß abfließen kann. Dadurch verhindern Sie, dass überschüssiges Wasser an die Klinkerfassade gelangt und diese belastet.
Wichtiger, als man denkt
Und es gibt weitere Maßnahmen, um die Klinkerfassade vor den extremen Witterungsbedingungen des Winters zu schützen. Beispielsweise können Sie Schneeschutzvorrichtungen an Ihrem Dach installieren, um zu verhindern, dass große Schneemassen die Fassade beschädigen. Auch eine gute Dachentwässerung ist möglich, um das Haus und die Fassade vor übermäßiger Feuchtigkeit zu bewahren.
Falls Ihre Klinkerfassade stark der Witterung ausgesetzt ist, beispielsweise durch eine Nordausrichtung, können Sie auch überlegen, einen zusätzlichen Fassadenschutz wie Vordächer oder größere Fensterbänke zu installieren. Diese schützen die Fassade vor direktem Regen und Schnee und können helfen, Feuchtigkeitsschäden zu minimieren.
Die Pflege der Klinkerfassade hört nicht mit dem Herbst auf. Auch während des Winters sollten Sie die Fassade regelmäßig kontrollieren, besonders nach starken Frostperioden oder Schneefällen. Entfernen Sie Schnee, der sich an der Fassade ansammelt, und achten Sie auf Anzeichen von Feuchtigkeitsschäden. Sollten während des Winters Probleme auftreten, ist es ratsam, diese sofort anzugehen und nicht bis zum Frühling zu warten, um größere Schäden zu vermeiden.
Eine Klinkerfassade bietet ausgezeichneten Schutz gegen die Elemente, ist aber, wie jeder Baustoff, nicht völlig wartungsfrei. Insbesondere der Übergang vom Herbst in den Winter ist eine kritische Phase, in der Sie Maßnahmen ergreifen sollten, um Ihre Fassade winterfest zu machen. Durch eine gründliche Reinigung, das Ausbessern von Schäden und eine Imprägnierung können Sie die Lebensdauer Ihrer Klinkerfassade erheblich verlängern und sie vor den Herausforderungen der kalten Jahreszeit schützen. Regelmäßige Pflege und Aufmerksamkeit zahlen sich aus und sorgen dafür, dass Ihr Zuhause auch im tiefsten Winter bestens geschützt ist.