
1) Was sind Anker?
Anker kommen bei zweischaligen Wandkonstruktionen zum Einsatz, um die nichttragende Außenschale an der Tragschale druck- und zugfest zu befestigen.
2) Was ist der Backsteinexpressionismus?
Backsteinexpressionismus ist eine Form von expressionistischer Architektur unter Verwendung von Backsteinen oder Klinkern (Klinkerexpressionismus), die in den 1920er-Jahren entstand. Regionale Schwerpunkte waren Norddeutschland, Berlin, das Ruhrgebiet und Sachsen. Hintergrund: Klinker war den schwierigen klimatischen Bedingungen damaliger Industrieanlagen am besten angepasst. Zudem machte seine charakteristische raue Oberfläche ihn zum Trendbaustoff seiner Zeit.
3) Wodurch zeichnet sich eine Binderschicht aus?
Handelt es sich um eine Binderschicht, liegen die Steine mit ihrer Länge rechtwinklig zur Wandfläche.
4) Was hat man sich unter einem Bossenwerk vorzustellen?
Unter einer Bosse versteht man im Bauwesen das überstehende Material eines Natursteines innerhalb einer Mauer.
5) Wie wird Druckfestigkeit definiert?
Die Druckfestigkeit ist die maximal aufnehmbare Druckspannung eines Bauteils oder Baustoffes. Bei Klinkern muss die Druckfestigkeit mindestens der Klasse 28 entsprechen.
6) Was sind Grünlinge?
Als Grünlinge bezeichnet man Lehmsteine, die ungebrannt verarbeitet werden. Erst nachdem Lehnsteine gebrannt wurden, sind es Klinkersteine. Grünlinge weisen eine hohe Rohdichte auf und neigen schnell zum Brennen.
7) Was ist ein Kompriband?
Man verwendet Kompribänder zum Abdichten von Fugen und Anschlüssen. Die Anforderungen sind in DIN 18542 festgelegt.
8) Welche Maße hat das Klinker-Normalformat?
Bei Riemchen, Klinkern und Verblendsteinen weist das Normalformat (NF) die Maße 240 mm (Länge), 115 mm (Breite) und 71 mm (Höhe) auf.
9) Wann kam das Klosterformat auf?
Wahrscheinlich entstand das Klosterformat im 12. Jahrhundert. Es wurde von Mönchen ins Leben gerufen und entwickelte sich zum vorherrschenden Format im gesamten Mittelalter. Ein einheitliches Maß gab es jedoch nicht, die Größe der Klinkersteine hing von der jeweiligen Klosterbauschule ab.
10) Was hat man sich unter einem Opferputz vorzustellen?
Opferputz ist der umgangssprachliche Begriff für Sanierputze, also für poröse, wasserdampfdurchlässige Werktrockenmörtel. Zum Einsatz kommen sie, wenn Mauerwerksschäden (durch aufsteigende Feuchtigkeit und Salze) saniert werden müssen.
11) Was ist ein Klinkerverband?
In gemauerten Bauteilen müssen alle Klinker im Verband erstellt werden, sodass sich die einwirkenden Lasten seitwärts nach unten ausbreiten. Man unterscheidet Läufer- und Binderschichten: Läufer sind mit ihrer Längsseite parallel zur Wandfläche liegende Klinkersteine. Als Binder bezeichnet man Klinker, die mit ihrer Längsseite rechtwinklig zur Wand ausgerichtet sind.
12) Wie definiert man einen Formstein?
Klinker-Formsteine sind nicht quaderförmige Klinker mit einer besonderen Form. In der Regel haben Formsteine eine besondere Funktion, etwa für einen Mauerbogen.
13) Was ist beim zweischaligen Bauen mit Klinker die Dammschicht?
Als Dämmschicht versteht man die Pufferzone zwischen Außen- und Innenklima. Sie kann bis zu zwanzig Zentimeter dick sein. Gut zu wissen: Dickere Dämmschichten führen nicht zu größerer Energieeinsparung.
14) Was ist eine Stürze?
Die Überdeckung einer Mauerwerksöffnung muss die Last des darüber befindlichen Mauerwerks sicher auf das restliche Mauerwerk übertragen. Solche Abdeckungen bezeichnet man auch als Stürze.
15) Was ist eine Laibung?
Eine Laibung stellt eine senkrechte Schnittfläche im Mauerwerk dar; sie beschreibt die innere Mauerfläche von der Öffnung zugewandten Fenstern sowie Türen.