
Das Wichtigste vorweg: Schlecht ausgeführte Fugen wirken sich negativ auf die Wirkung einer Klinkerfassade aus und sind zudem anfällig für Witterungseinflüsse aller Art. Deshalb sollte man dem Vorgang des Verfugens eine große Bedeutung zumessen und sich nach Möglichkeit für den sogenannten Fugenglattstrich entscheiden, da dieser bei geringem Aufwand für ein optimales Fugenbild sorgt.
Doch der Fugenglattstrich hat auch negative Aspekte. Zwar fallen diese Nachteile aufgrund seiner vielen Vorteile kaum ins Gewicht, dennoch gilt es, sie zu erwähnen.
So kann als problematisch erachtet werden, dass man sämtliche Fugen zusammenhängend, also ohne zeitliche Unterbrechung, glatt streichen muss, da bereits geringste Schwankungen in der Temperatur bzw. Luftfeuchtigkeit zu unterschiedlicher Helligkeit der Fugenfarbe führen. Auch gilt zu beachten, dass ein weicher Mörtel eine helle Fugenfarbe bewirkt, während ein auch nur leicht angesteifter Mörtel eine dunklere Fugenfarbe zur Folge hat, was bedeutet, dass der Fugenglattstrich nur dann zu einem optimalen Ergebnis führt, wenn der Mörtel während des gesamten Vorgangs denselben Härtegrad aufweist.
Nun stellt sich die Frage, ob man alternativ zum Fugenglattstrich auch nachträglich verfugen darf. Die Antwort: Ja, allerdings ist in diesem Fall nur unter folgenden Bedingungen mit einem zufriedenstellenden Ergebnis zu rechnen.
Wichtig ist, dass die Fugen eine Mindesttiefe von 15 mm aufweisen, flankensauber gesetzt werden und am Ende fachgerecht ausgefugt werden. Beim Mauerwerk ist eine Vollverfugung vorzunehmen – keine Hohlraumbildung im Bereich der Stoßfugen!
Vor allem aber ist darauf zu achten, dass es bei der Verarbeitung zu keinerlei Verunreinigung des Mörtels kommt (im Notfall umgehend mit Schwamm und Wasser beseitigen!).
Der Fugenmörtel sollte ein Werktrockenmörtel sein und aus der Untergruppe MG IIa (Kalkzementmörtel, 5 MN/m²) oder MG III (Zementmörtel, 10 MN/m²) stammen, zugeordnet nach der Mauerwerks-DIN 1053.
Wichtig beim Verfugen: Im Zweifelsfall immer einen Fachmann, einen Experten, fragen!
Um Unterschiede in der Farbe zu vermeiden, den Mörtel nicht mit weiterem Wasser mischen und den Mörtel so anwenden, dass die Zeitangaben des Herstellers eingehalten werden.
Während der Verarbeitung darf dem Fugenmörtel kein weiteres Wasser zugeben werden, sonst können Farbdifferenzen entstehen.
Und: Es muss während des Verfugens (und solange die Fugen frisch sind) eine Außentemperatur von mindestens 5 Grad Celcius herrschen.
Selbst nach dem Beenden der nachträglichen Verfugung muss etwas beachtet werden, und zwar ist das Verblendmauerk vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen, Frost und Schnee zu schützen. Dies ist mit einer geeigneten Folie zu bewerkstelligen.