Restaurierungen mit Klinker im Reichsformat

Ewig schön

Ob ehrwürdiges Kirchengebäude aus längst vergangenen Tagen, alte Mühle oder liebevoll restauriertes Bauernhaus: Die Zahl der Liebhaber von alten Gebäuden nimmt seit Jahren stetig zu, denn immer mehr Bauherren lieben den Charme des Vergangenen, des Ewig-Schönen, und die Nostalgie, die in restaurierten Immobilien wohnt.
Alte Gebäude und historische Fassaden haben einen ganz eigenen Charme, dem kaum ein Neubau das Wasser reichen kann. Doch anders als reine Modernisierungsmaßnahmen erfordert die Restaurierung oder gar die Sanierung eines Gebäude ein ganz besonderes Vorgehen, schließlich soll die historische Substanz möglichst nicht beeinträchtigt oder gar angegriffen werden. Insbesondere gilt das natürlich für die Fassade, die mehr als nur die schützende Hülle eines Gebäudes ist: Sie ist die Visitenkarte einer Immobilie und soll ihren natürlichen Charme behalten.

Klinkerfassade authentisch restaurieren

Der Charme vieler historischer Gebäude ist auf ihre schmucke Klinkerfassade zurückzuführen. Klinker steht nämlich über allen Trends. Klinker kommt niemals aus der Mode, weil Klinker jede Mode überlebt. Zudem hält Klinker mehr als ein ganzes Leben. Oft sind über Generationen keine Instandhaltungs- oder Ausbesserungsmaßnahmen an der Klinkerfassade vorzunehmen. Schlichtweg aus dem einen Grund: Klinker trotzt Wind und Wetter. Witterungseinflüsse können Klinker nichts anhaben. Doch nicht selten sollen traditionsreiche Gebäude umfunktioniert werden: Aus einer alten Schule wird eine rustikale Landvilla, eine altehrwürdige Kirche erwacht als Familienwohnsitz zu neuem Leben, oder ein hundertjähriger Bauernhof soll als neues Domizil fungieren. All das ist möglich, erfordert aber eine authentische Restaurierung – auch der Klinkerfassade. Und hier kommt nicht selten das sogenannte Reichsformat ins Spiel. Was es damit auf sich hat, klären wir im Folgenden.

Weil es echt sein soll: das Reichsformat

Die Industrialisierung und der Eisenbahnbau – die erste dampfkraftbetriebene Eisenbahnstrecke wurde 1835 in Deutschland eröffnet – ließen im 19. Jahrhundert das Transportieren von Baumaterialien über größere Strecken zu, und so führte man 1872 per Gesetz das „Reichsformat“ für Ziegel ein. Dieses wird heute „Altes Reichsformat“ genannt und hatte zunächst die Maße 25 cm × 12 cm × 6,5 cm.
Doch mit dem metrischen System kam das – neue – Reichsformat mit den Maßen 24 cm × 11,5 cm × 6,3 cm. Will man heute ein traditionsreiches Gebäude mit Klinker-Fassade restaurieren und den alten Charme erhalten, sollte man auch bewusst wieder zu den verwendeten Klinkern im Reichsformat, abgekürzt RF, greifen.
Das erzeugt die gewünschte Authentizität. Denn das Klinker-Reichsformat versprüht stets den Flair von damals und lässt Gebäude ihren natürlichen Charakter. Doch genau wie das Reichsformat (RF) hat auch das Dünnformat (DF) nostalgischen Charme. Nicht selten werden zum Beispiel alte Kirchengebäude mit dem Dünnformat restauriert, um ihren Habitus, ihren Charakter zu bewahren. Das Besondere am Dünnformat (DF): Klinkersteine im Dünnformat sind, wie der Name es bereits vermuten lässt, im Vergleich zu anderen Klinkerstein-Formaten eher flach und schaffen somit eine feingliedrige sowie ruhige Fassadenwirkung.
Gut zu wissen: Genau wie sämtliche Klinker-Formate ist das Dünnformat DIN-genormt. Vom Dünnformat abgeleitete Klinkerformate sind das Zweifache Dünnformat (2DF) sowie das Langdünnformat (LDF). Auch sie werden gern genommen, wenn alte Klinker-Gebäude restauriert werden.

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