Von Klosterformaten bis hin zu Replikationen

Zuerst war der Backstein

Seit vielen Jahrhunderten prägen Bauten aus Backstein unser Land. Und das hat viele Gründe. Zur großen Verbreitung von Backstein bzw. Klinkern trug nicht nur deren Langlebigkeit bei, sondern auch die Tatsache, dass es sich bei Backstein und Klinkersteinen um ein überaus vielseitiges und lebendiges Gestaltungsmittel handelt. Mit Backstein ließen sich schon immer außergewöhnliche Formen realisieren.
Ob dekorative Fassade, einzigartige Portale, aufwändige Fenstergewände oder komplexe Gewölbe – mit Backstein ließ sich fast jedes Projekt kunstvoll umsetzen. So errichtete man im 19. Jahrhundert mit gebrannten Ziegeln beispielsweise die weltberühmte Göltzschtalbrücke, die noch heute als größte Ziegelbrücke der Welt gilt.
Seitdem war die Herstellung von Ziegeln und später Klinkersteinen natürlich einem großen Wandel unterworfen, sämtliche Produktionsabläufe wurden modernisiert. Dennoch werden auch heute noch einige Ziegel auf traditionelle Weise hergestellt. Antiquiert ist das nicht, ganz im Gegenteil: Es ist eine Rückbesinnung auf historisch wertvolles Kulturgut.

Wertvolle Handarbeit

Ziegel und Klinker, in Handarbeit hergestellt, sind damals wie heute von großer Bedeutung. Denn selbst an Klinker, der als höchst langlebig und widerstandsfähig gilt, werden im Laufe der Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte die Spuren der Zeit sichtbar, was eine originalgetreue Restaurierung notwendig macht. Und genau dafür sind handgestrichene Formziegel, detailgetreue Maßwerke, einmalige Ziegel-Elemente und qualitative Replikationen von handgefertigten Elementen unerlässlich. Ob im öffentlichen Raum, innerhalb der Kunst oder bei besagten historischen Bauten: Es besteht ein großer Bedarf an Formziegeln, die wie zu früheren Zeiten von Hand hergestellt werden. 

Alles ist möglich

Noch nicht allzu lange gibt es verbindliche Ziegel-Normen, zuvor wurden auch unterschiedlichste Klosterformate verwendet, unter anderem Quartierstücke oder Pfeifenköpfe. Sollen alte Backstein- oder Klinkerfassaden erhalten bleiben bzw. restauriert werden, kommen diesen historischen Formaten auch heute noch eine große Bedeutung zu. Und aus diesem Grund haben sich einige Hersteller auf die einzigartige Produktion dieser alten Formate spezialisiert. Selbst historische Fußboden- bzw. Ziegelbeläge, wie man sie aus dem alten Rom kennt, werden heute nach wie vor verarbeitet. Der begehbare Schmuck ist, genau wie jede historische Backsteinfassade, ein kulturelles Erbe, das erhalten werden muss. Ob Zierfräse, Ornamentziegel, Rundungs- oder Eckziegel – kein Bedarf, der nicht gedeckt werden könnte. 

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