
Gerade im Norden Deutschlands, wo Gebäude mehr noch als andernorts vor Wind und Wetter geschützt werden müssen, prägen zweischalige Mauerwerke mit Klinker als Hintermauerwerk das Bild. Der Hauptgrund: Die Vormauer stellt sicher, dass das eigentliche Mauerwerk durch Schlagregen und Co keinen Schaden davonträgt. Doch es gibt noch sehr viele weitere Punkte, die für ein zweischaliges Mauerwerk mit Klinker sprechen, und wir haben sie für Sie hier zusammengefasst.
Dass Klinker sich beim Einsatz unter schwierigsten Witterungseinflüssen bewährt, ist leicht erklärt: Es liegt daran, dass bindemittelfreie, aus tonigen Massen bestehende Klinker in der Verblendschale verwendet werden, und die weisen aufgrund des Brennvorgangs bei der Herstellung extrem günstige hygrische Eigenschaften auf.
Hinsichtlich der Farbe der Klinkerfassade stehen unzählige Farben zur Auswahl – und die sind in der Regel stets natürlichen Ursprungs. Die Vielfalt beruht auf den unterschiedlichen Tonressourcen, dem Sintern – also dem Brennen des Klinkers – sowie auf den Traditionen der Klinker-Hersteller.
Von Schwarz über Rot und Braun bis hin zu Weiß und Gelb reicht die Klinker-Farbpalette, wobei dunkler Klinker die Höhe eines Gebäudes optisch reduziert, während heller Klinker niedrige Häuser höher wirken lässt.
Nicht nur hinsichtlich der Fassadenfarbe bietet Klinker unzählige Möglichkeiten, auch was die Größe betrifft, bietet sich bei Klinker eine erstaunliche Vielfalt. Denn es gibt sowohl normalformatigen Klinker als auch klein- und großformatigen. Entscheidet man sich für kleine Klinkerformate, wirkt die Klinker-Fassade lebendig, mit großem Klinker sorgt man optisch für Ruhe.
Die Sonneneinwirkung auf Klinkerfassaden kann, das ist wissenschaftlich belegt, dabei helfen, Heizkosten zu sparen. So kann die Solarabsorption insbesondere an dunklen Klinkerfassaden, die nach Süden ausgerichtet sind, um mehr als 25 Prozent – im Vergleich zu anderen Fassaden – verbessert werden.
Und noch eine Zahl, die für Klinker spricht: Mit einer Klinkerfassade lassen sich die Heizkosten um bis zu 70 Prozent senken. Üblicherweise gehen bis zu 30 Prozent der Wärme über die Außenfassade verloren.
Klinker sind quasi selbstreinigend. Da sie eine überaus dichte Oberfläche aufweisen, können Schmutzpartikel so gut wie nicht in den Klinker gelangen, sondern werden vom Regen immer wieder abgespült. Selbst saurer Regen kann einem zweischaligen Mauerwerk mit Klinker nichts anhaben, wie diverse Langzeitstudien bewiesen haben.
Fassaden aus Klinker gelten zu recht als wartungsfrei. In einer Zeitspanne von 80 Jahren und mehr fallen bei zweischaligen Wandkonstruktionen mit Klinker nur minimale Sanierungsmaßnahmen an. Oft wird die Lebensdauer von Klinker und Klinker-Fassaden auf hundert Jahre geschätzt.
Da Klinker als wartungsfrei gilt und ganze Generationen und länger hält, ist ein Haus mit Klinkerfassade die beste Altersvorsorge. Gebäude mit zweischaligem Klinker-Mauerwerk haben einen hohen Wiederverkaufswert, und Experten sagen Klinker weiter eine überaus gute wirtschaftliche Zukunft voraus.
Eine zweischalige Klinkerwand mit Verblendmauerwerk und Dämmschicht weist eine Dämmleistung von rund 60 Dezibel auf. Dagegen verringert eine Wand mit Putz-WDVS den Schall lediglich um etwa 20 Dezibel.
Schädliche Strahlungen, die zum Beispiel von Sendemasten herrühren, haben dank zweischaligen Außenwänden keine Chance, ins innere eines Gebäudes zu dringen. Zweischaliges Mauerwerk mit Klinker fängt Strahlungen in der Regel hundertprozentig ab.